Laparoskopie & Thorakoskopie
Laparoskopie (Bauchhöhlenspiegelung) und Thorakoskopie (Brusthöhlenspiegelung):
Trotz moderner Diagnostik wie z.B. der Computertomographie kann es manchmal schwierig sein, Ursachen von Erkrankungen in der Bauch – oder Brusthöhle zu erkennen.
Aus diesem Grund erfährt die minimalinvasive Chirurgie in der Kleintiermedizin wie auch in der Humanmedizin zunehmend Verbreitung.
Mit sehr kleinen Zugängen (sog. Schlüssellochtechnik) ermöglicht die endoskopische Untersuchung der Bauch- und Brusthöhle in solchen Fällen ein diagnostisches und/oder ggf. therapeutisches Vorgehen.
Hier erleichtert es nicht nur die Dokumentation und Biopsie von pathologischen Veränderungen, sondern ermöglicht auch eine Reihe therapeutischer minimal – invasiver Eingriffe, u.a. die Folgenden:
- Ovariektomie (Kastration der Hündin)
- Kryptorchidektomie (Entfernung eines in der Bauchhöhle verbliebenen Hodens)
- Adrenalektomie (Entfernung einer veränderten Nebenniere)
- Entfernung eines Insulinoms
- Herzbeutelfenestration
- Partielle Lungenlappenresektion
Die Laparoskopie und Thorakoskopie erweitern somit die diagnostischen und operativen Möglichkeiten und verkürzen die Genesungszeiten der Patienten gegenüber der herkömmlichen Chirurgie deutlich.
Ovariektomie (Kastration der Hündin)
Die laparoskopische Kastration der Hündin ist ein minimalinvasiver Eingriff und seit der Einführung der endoskopischen Chirurgie zu einem Routineeingriff in der tierärztlichen Klinik geworden.
Diese endoskopische Methode hat gegenüber der konventionellen Kastration folgende Vorteile:
- Die Erholungsphase nach dem Eingriff ist kürzer und weniger schmerzhaft
- Der endoskopische Eingriff und die postoperative Zeit sind weniger schmerzhaft
- Die Operationswunde ist deutlich kleiner
- Die Gefahr einer Wundinfektion ist somit geringer
- Die Bewegungseinschränkung des Hundes ist nach dem Eingriff nur auf wenige Tage beschränkt
Operationsablauf
Die Laparoskopie wird unter Inhalationsnarkose durchgeführt. Das anästhesiologische Monitoring überwacht hierbei die Vitalparameter des Patienten (EKG, Kapnographie, Pulsoximetrie, Körpertemperatur etc).
Für den Eingriff wird die Bauchhöhle mit medizinischen Kohlendioxid gefüllt. Anschliessend wird über eine kleine Stichinzision eine Optik eingeführt, so dass die Bauchhöhle über einen Monitor sichtbar ist.
In einem weiteren Schritt wird nun unter Sichtkontrolle ein Arbeitskanal in die Bauchhöhle vorgeschoben. Nach Aufsuchen der Eierstöcke, werden diese fixiert und mit einem speziellen Gerät nach Koaglution der Blutgefäße von Gebärmutter und Halteapparat gelöst. Anschliessend werden die herausgetrennten Eierstöcke über den Arbeitskanal aus der Bauchhöhle entfernt.
Die entstandenen Löcher in der Bauchwand werden durch Einzelhefte verschlossen.