24/7 – Die 24-Stunden Reportage aus der Tierklinik Weilheim

In einer großen Kleintierklinik ist es wie in dem Hit von der „Stadt, die niemals schläft“. 365 Tage im Jahr und 24 Stunden rund um die Uhr kümmert sich das Team bestehend aus über 30 Tierärzt*innen und Tiermedizinischen Fachangestellten liebevoll um Hunde, Katzen und Heimtiere mit meist fortgeschrittenen schweren Erkrankungen oder Verletzungen. Wie ein solcher Klinikalltag aussieht, wollte das Magazin Vis à Vis wissen und hat dafür das Team 24 Stunden lang begleitet. „Natürlich konnten wir bei über 80 behandelten Tieren, 10 geplanten Operationen und 5 Notfall-OPs nicht überall dabei sein, doch was wir erlebt haben, war mehr als beeindruckend“. 

07:00 Uhr:

Der Tag beginnt mit der Stationsvisite auf der getrennten Hunde- und Katzenstation mit den rund um die Uhr betreuten und überwachten Intensivpatienten. Ebenso Besprechung der vergangenen Nacht und OP-Planung des neuen Tages sowie Behandlung akuter Notfälle.

9:00 Uhr: 

An der Rezeption werden die neuen Fälle freundlich empfangen. Klinikinhaberin und Chirurgin Dr. Carmen Arndt begutachtet Bilder aus den Untersuchungen mit dem CT sowie digitale Röntgenbilder. 

10:00 Uhr:

Diagnose für einen 40 kg schweren Labrador Retriever: ein Kreuzbandriss, der mittels einer Arthroskopie und der TTA-Methode (Tuberositas Tibiae Advancement) stabilisiert wird.

11:00 Uhr:

Bei einem Dackelmischling, wurde ein Bandscheibenvorfall gefunden, der dem armen Kerl schlimme Rückenschmerzen und eine Lähmung der Hinterbeine beschert hat. Von Klinikinhaberin Dr. Annette von Gleichenstein wird das in den Wirbelkanal vorgefallene Material operativ entfernt und so der Druck aufs Rückenmark beseitigt.

12:15 Uhr:

Eine Katze, die von einem Auto erfasst wurde, trifft ein. Neben einem Trümmerbruch des linken Vorderbeins zeigt der Ultraschall, dass es innere Verletzungen mit Blutungen in den Bauchraum gab. Höchste Lebensgefahr! Klinikinhaber und Anästhesist Dr. Christian Städele sowie Chirurgin Dr. von Gleichenstein treffen mit der Katzenbesitzerin die richtige Entscheidung: sofort OP. Nochmal gutgegangen! Wenn der Allgemeinzustand der Katze sich stabilisiert hat, wird in ein paar Tagen das Bein gerichtet und operativ mit Platten und Schrauben versorgt. Bis dahin wird sie auf der Katzenstation intensiv betreut.

13:00 Uhr:

Ein 5-jähriger Mischlingsrüde wird eingeliefert. Er war ausgebüchst und kam stark humpelnd nach Hause. Der Bruch des Oberschenkels wird operiert und mit einer Platte chirurgisch versorgt. 

14:00 Uhr:

Eine Hundedame der Polizeistaffel wird eingeliefert. Im Einsatz wurden Zähne abgebrochen, sie blutet im Maul. Die auf Zahnmedizin spezialisierte Ärztin Dr. von Gleichenstein untersucht die Maulhöhle der belgischen Schäferhündin sofort. Zwei Schneidezähne sind so unglücklich abgebrochen, dass sie in Vollnarkose herausoperiert werden müssen. Zwei Stunden später geht die Hündin wieder nach Hause und am nächsten Tag sogar wieder in den Einsatz.

14:30 Uhr:

Wieder wird eine Katze als Notfall vorgestellt. Sie war gerade von einer Streunertour nach Hause gekommen und hat sich am Auge verletzt. In ihrer Hornhaut steckt ein Holzsplitter. Der  Augenspezialist Herr Dr. von Welser muss die Katze in Narkose legen um unter dem Augenmikroskop den Fremdkörper aus dem Auge zu ziehen und die Hornhaut des verletzten Auges zu nähen.

15:00 Uhr:

Die Sprechstunde fängt an. In allen Behandlungszimmern warten die Patienten auf die Tierärzt*innen, während die Damen an der Rezeption organisieren, telefonieren, begleiten und bedienen. Das Labor sorgt für die Blutwerte und die Station kümmert sich um die Intensivpatienten. Es ist richtig was los.

19:00 Uhr:

Spätvisite zur Schichtübergabe: Fälle des Tages, die auf der Station aufgenommen werden müssen und die schon länger anwesenden Tiere werden besprochen. 

21:00 Uhr:

Zu später Stunde wird ein Bulldoggen-Welpe mit Schmerzen im Bauchraum vorgestellt. Die Ärztin stellt eine starke Verwurmung fest. Mit einer Spritze gegen die Bauchschmerzen und einer Wurmkur kann sie dem Welpen aber schnell helfen.

22:15 Uhr:

Die Bereitschaftstierärztin untersucht noch einmal alle stationären Patienten. 

01:00 Uhr:

Es wird ruhiger in der Klinik. Jetzt ist auch Zeit, etwas zu kuscheln, um den Tieren Wärme und Geborgenheit zu vermitteln. Hungrige Tiere werden gefüttert.

03:00 Uhr:

Notfall: ein aufgegaster Hund, der sichtbar leidet, kommt in die Klinik. Diagnose: lebensbedrohliche Magendrehung. Nach einer Not-OP ist der Hund gerettet und der Bauch wieder verschlossen. Dr. Städele  und das Team versuchen noch eine Mütze Schlaf zu bekommen.

05:00 Uhr:

Untersuchungen auf der Station und Gassi-Gehen am Angerbach.

07:00 Uhr: 

Mit der Frühvisite und -besprechung startet ein neuer Kliniktag.

07:30 Uhr:

Die Spätschicht geht nach Hause. Alle sind müde, beeindruckt, emotionalisiert – auch die begleitende Journalistin.

Fazit:

Diese Tierklinik ist ein hervorragend ineinander greifendes System von Spezialisten, die sich intensiv um Erkrankungen kümmern, die in einer normalen Praxis nicht behandelt werden können. Sie dient für Oberbayern und dem Allgäu als Überweisungsklinik für die Haustierarztpraxen sowie als Notfallklinik für Schwersterkrankungen und Unfälle. Es gibt wie in einer großen Humanklinik spezialisierte Abteilungen von der bildgebenden Diagnostik, dem eigenen Labor, der Chirurgie, Orthopädie und Neurologie, der Inneren Medizin, der Rehabilitationsabteilung bis hin zur Station für die Intensivpatienten, die rund um die Uhr intensivmedizinische Betreuung benötigen.

Das Team 24 Stunden zu begleiten, war interessant, aufregend und emotional aufwühlend zugleich. (Textvorlage: Vis à Vis Magazin)

Ihr Kontakt zu uns

Tierklinik Weilheim
Tierärztliche Klinik für Kleintiere

Dr. Annette von Gleichenstein
(Fachtierärztin für Chirurgie, Zusatzbezeichnung Zahnheilkunde)

Dr. Carmen Arndt
(Diplomate des European College of Veterinary Surgeons – Dipl. ECVS)

Dr. Christian Städele
(Fachtierarzt für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie)

Adresse:

Am Weidenbach 5 B | 82362 Weilheim

Sprechzeiten:

Mo – Fr 08:00 Uhr – 18:00 Uhr
Wir bitten um vorherige Terminvereinbarung.
Voranmeldung erwünscht und erleichtert den Ablauf.
Notdienst: Mo – Fr ab 18:00 sowie Sa und So ganztägig

Spezialsprechstunden:

Innere Medizin
(PD Dr. C. Stockhaus)
Di + Do 09:00  – 13:00 Uhr

Dermatologie / Ohrenheilkunde
(Dr. A. Stockhaus)
Di + Do 09:00 – 13:00 Uhr

Augenheilkunde
(Prof. Dr. R. Köstlin)
Mo 09:00 – 13:00 Uhr

Telefon:

Fax:

+49 881-63371

E-Mail:

Achtung – Geänderte Notdienstzeiten!

Mo – Do 18:00 – 22.00
Freitag ab 18:00 Uhr bis Sonntag 24 h Notdienst
Zu den Nachtzeiten (Mo – Do findet ab 22:00 Uhr personalbedingt kein Notdienst statt!!

(Die Versorgung der stationär aufgenommenen Tiere ist natürlich gewährleistet.)

24 Stunden Notdienst

Hinweis: Zu den Sonderzeiten (Notdienst) muss pro Behandlung (§3A GOT) eine gesetzliche Notdienstgebühr von 59,00 Euro zusätzlich zu den erhöhten Gebühren berechnet werden!

Jede Minute zählt

Für Notfalleingriffe und unfallchirurgische sowie neurologische Operationen steht der fachtierärztliche Hintergrunddienst bereit.
Immer mit telefonischer Voranmeldung, damit wir entsprechende Vorbereitungen treffen können.